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Kölner Taubenhilfe e.V.

Tauben – Sie werden oft als Ratten der Lüfte bezeichnet und scheinen an kaum einem Ort gerne gesehen zu sein. Überall in Deutschland kämpfen die einstigen Haustiere ums Überleben. Doch zum Glück gibt es tierliebe Menschen, die sich dem Schutz dieser faszinierenden und sensiblen Vögel angenommen haben. Wir freuen uns, dass wir die Kölner Taubenhilfe e.V. in diesem Jahr bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützen konnten:


Seit 13 Jahren setzt sich die Kölner Taubenhilfe für das Wohl der Stadttauben in Köln ein und sorgt für ein besseres Leben zwischen Stadttaube und Mensch. Die Arbeit der Taubenhilfe basiert auf dem Augsburger Modell, in dem Stadttauben in betreuten Taubenschlägen angesiedelt werden und die Taubenpopulation mithilfe einer gezielten Geburtenkontrolle reduziert wird. Taubeneier werden gegen Attrappen ausgetauscht und somit die Vermehrung der Tauben tierschutzkonform minimiert. Doch da die Genehmigungen und die Finanzierung von Taubenhäusern langwierig sind und somit die Lebensbedingungen in allen deutschen Städten für Tauben schlecht sind, kümmert sich die Kölner Taubenhilfe obendrein auf einem eigenen Lebenshof um hilfsbedürftige Tauben.

Täglich gehen zwischen 5 und 25 „Taubennotrufe“ ein: kranke Tiere, verletzte Tiere, Tauben, die eingesperrt sind oder in den schlimmsten Fällen Tauben, die gequält werden. Hier greift die Kölner Taubenhilfe ein: Die Tiere werden gesichert und auf den Taubenlebenshof gebracht, wo sie medizinisch versorgt, gepflegt und gepäppelt werden. Nach erfolgreicher Pflege auf der Krankenstation erhalten die Tiere, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr an ihren Fundort zurückkehren können, auf dem Lebenshof einen Platz auf Lebenszeit.


Hier sollen die Tauben nicht nur täglich satt werden, sondern auch sicher und geschützt leben können. „Die Volieren sind rundum mit Draht und Netzen gesichert. Der Hauptgrund dabei ist nicht, dass die Tiere eingesperrt, sondern dass Fressfeinde ausgesperrt werden“, erklärt Eva Appenzeller, Schriftführerin der Kölner Taubenhilfe.

Der Lebenshof grenzt an ein Naturschutzgebiet und einen großen, naturbelassenen Friedhof. Hier gibt es einiges an Wildtieren, was dem Verein in letzter Zeit zu schaffen machte: Eine Greifvogelfamilie erachtet die Tauben in den Volieren als leichte Beute und fliegt regelmäßig Attacken auf die Volierendächer. Das Netz des Dachs kann das meiste abhalten, gibt jedoch ein Stückweit nach, so dass die scharfen Krallen der Greife nicht selten die Tiere im oberen Volierenbereich erwischen. Abgesehen davon, dass die Tauben sinnlose Opfer sind, die der Greif letztlich nicht mitnehmen kann, tragen die Tauben teilweise schwere Verletzungen davon, die leider auch oft tödlich enden. Hinzu kommt der Stress, den diese Attacken mit sich bringen: „Die Greife hüpfen auf den Volierendächern hin und her, die Tauben unten flattern in Panik wild durcheinander. Neben den Verletzungen haben wir derzeit auch einen erhöhten Krankenstand aus den Volieren zu verzeichnen, denn der Stress macht die Tiere anfälliger für Erkrankungen“.



Die Stadt Köln unterstützt den Verein in Bezug auf die Kosten für Körnerfutter, alles andere muss über Spenden finanziert werden, Extraausgaben wie das nun dringend benötigte Baumaterial zum Schutz der Tiere sind da nur schwer zu stemmen. Daher wandte sich die Kölner Taubenhilfe im August hilfesuchend mit einem Förderantrag für stabilen, rostfreien Volierendraht, Schrauben und Wellblech an den ETN. „Wir waren sehr froh über die positive und auch sehr schnelle Rückmeldung des ETN auf unseren Förderantrag“, sagt Eva Appenzeller. „Die Hilfe kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn es ist höchste Zeit für den Verein zu handeln. Die zeitaufwendige Flickschusterei am Dach bietet einfach immer noch zu viel Angriffsfläche. Wir mögen alle Tiere und auch die Greifvögel wollen leben, das respektieren wir. Aber wir müssen unsere Schützlinge schützen. Daher ist es wichtig, dass wir nur Maßnahmen ergreifen, die niemandem schaden“, so Appenzeller.


Die Kölner Taubenhilfe ist dringend auf ehrenamtliche Hilfe in verschiedenen Bereichen angewiesen, wie etwa bei Renovierungsarbeiten, Instandhaltung der Volieren, beim Reinigen oder Füttern. Interessierte Helfer:innen sollten zuverlässig und am besten mobil sein, denn der Hof ist mit der KVB nicht sehr gut zu erreichen. Viele Arbeiten sind anstrengend und man wird nicht selten schmutzig oder nass. Der Hof hat noch keinen Strom oder fließendes Wasser. Wem das nichts ausmacht, kann eine Mail ein paar Infos zur eigenen Person an stadttauben_koeln@yahoo.de senden.