Balkonkästen und Pflanzgefäße sind oft mit hübschen Zierblumen bepflanzt, bilden aber für bestäubenden Insekten oft bunte Wüsten – denn die beliebtesten Balkonblumen (z.B. Geranien, Fleißige Lieschen und Petunien) haben wenig bis gar keinen Nektar.
An Stelle dieser Balkonpflanzen kann man trockenheitsverträgliche, niedrig wachsende Gartenstauden, die Fächerblume oder für Balkongefäße geeignete Sommerblumenmischungen verwenden. Auch heimische Wildpflanzen eignen sich gut für Blumenkästen, wenn man einige Dinge beachtet:
da die mehrjährigen, winterfesten Pflanzen auch im Winter draußen stehen bleiben, sollten die Pflanzgefäße frostsicher sein und eine gute Drainage besitzen. Zudem darf ihre Erde keinen Torf enthalten. Über den Winter sollten Dauerbepflanzungen nicht austrocknen, also Gießen nicht vergessen!
Bei der Pflanzenauswahl ist zu beachten, dass wärme- und trockenheitstolerante Wildpflanzen grundsätzlich besser mit den speziellen Bedingungen in Blumenkästen zurechtkommen. Für sonnige Standorte kann man beispielsweise die Kartäusernelke oder den Frühlingsthymian nehmen, für Pflanzkübel im Halbschatten eignen sich Rotes Seifenkraut, Katzenminze und die Knäuelglockenblume.
Zahlreiche Tipps und Tricks sowie Listen mit Bepflanzungsvorschlägen finden sich auch unter www.bluehende-landschaft.de
Wer einen Mangel an „passenden“ Pflanzen und Blumen in seinem Garten feststellt, kann aber auch auf „Seed Bombs“ zurückgreifen; sie stellen besonders in der Stadt eine einfache Möglichkeit dar, den Balkon, Garten oder die spärlich bewachsene Wiese für Insekten aufzuwerten. Für die Samen-Bomben braucht man nur drei „Zutaten“:
Für Insekten geeignete Samen (beispielsweise Lavendel), Tonpulver und Erde.
Tonpulver ist eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Erden, die besonders reichhaltig an Mineralstoffen sind. Somit bilden sie die „Nahrungsgrundlage“ für die Samen, aber sorgen auch für den Zusammenhalt der Bestandteile. Wer allerdings auf Tonpulver verzichten möchte, kann auf einfaches Katzenstreu aus dem Supermarkt zurückgreifen – dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass es aus reinem Bentonit besteht und nicht zusätzliche Duftstoffe oder Ähnliches enthält. Als gute Erde eignet sich zudem einfache Garten- oder Komposterde, aber auch Pflanzerde aus dem Gartencenter, jedoch darf diese keinen Torf enthalten. Wer zur Gartenerde greift, kann sie je nach Bedarf mit etwas Humus, Dünger oder organischem Küchenabfall (z.B. Kaffeesatz oder Eierschalen) versehen (das trägt dann zu einem höheren Nährstoffgehalt bei).
Diese Erde lässt sich auch prima für die oben genannten Pflanzen verwenden.
Sind alle Zutaten beisammen, beginnt die Zubereitung; dafür brauchen Sie eine größere Schüssel, einen Rührlöffel, Wasser undeine Unterlage zum Trocknen. Falls mit Katzenstreu gearbeitet wird, sollte dieses zunächst mit einem Mörser zerkleinert werden, damit sich die Bestandteile besser verbinden; anschließend kann ganz normal weiter gemacht werden.
Die folgenden Mengenangaben entsprechen dabei der Faustformel für etwa sechs Samenbomben – das Mischungsverhältnis variiert allerdings je nach Erde.
1 Teelöffel Samen wird mit 4-5 Esslöffeln Erde vermengt, dann werden 4-5 Esslöffel Tonerde bzw. Bentonit dazu gegeben. Diese Mischung wird nun so lange mit Wasser angereichert, bis ein geschmeidiger aber noch fester Teig entsteht. Aus diesem kann man nun walnussgroße Kugeln formen. Anschließend werden die Samenbomben einige Tage getrocknet, bevor sie zum Einsatz kommen können. Dabei ist es egal, ob man sie einfach nur auf die Zielwiese wirft oder sie vergräbt.
Wer es gerne noch bunter mag, einen weiteren Beitrag zum Naturschutz leisten möchte und im Idealfall einen eigenen Garten besitzt, der kann sich auch seine persönliche Wildblumenwiese anlegen. Diese sehen durch ihre Pflanzenvielfalt nicht nur toll, sondern sind von immenser Wichtigkeit für unsere Tierwelt, insbesondere für die vielen Insekten. Ein weiterer Vorteil der Wildblumenwiese ist der geringe Arbeitsaufwand, denn im Gegensatz zum herkömmlichen Rasen muss und sollte die Wildblumenwiese nur einmal im Jahr gemäht werden, am besten zwischen Juli und September.
Der erste Schritt zur Wildblumenwiese ist das Bestimmen und Abmessen der Fläche, die später genutzt werden soll; davon abhängig ist nämlich die Menge des Saatgutes. Wichtig ist, dass das Saatgut eine heimische und im Idealfall regionale Zusammensetzung enthält, denn so schön exotische Blumen auch aussehen, für unsere Insekten und Vögel sind sie leider oft unbrauchbar. Zudem verfälschen sie die heimische Pflanzenwelt.
Bevor man eine Blumenwiese aussät, muss zuerst der Rasen entfernt werden, denn gegen das Grasen haben die Blumensamen keine Chance. Dazu trägt man die Grasnarbe mehrere Zentimeter tief mit einem Spaten ab. Nachdem die Grasnarbe abgetragen und der Boden gelockert ist, kann man mit dem Säen beginnen. In der Regel benötigt man pro Quadratmeter fünf bis zehn Gramm Saatgut. Um das Verteilen zu erleichtern, kann man das Saatgut zunächst mit Sand mischen und erst im Anschluss säen. Danach sollte der Boden mit einem Brett oder ähnlichem festgedrückt werden. Nun muss dieser noch etwa vier Wochen feucht gehalten werden und schon hat man einen bedeutenden Teil zum Umweltschutz beigetragen.
Viel Spaß in Ihrem blühenden Garten!