Insekten sind für uns sehr wichtig. Vor allem Bienen sind von großer ökologischer Bedeutung. Sie tragen in erheblichen Maße zur Erhaltung von Wild- und Kulturpflanzen und deren Erträgen bei. Aber seit einigen Jahren kann man zunehmend ein Phänomen beobachten, das viele besorgt: das Bienensterben. Einer der wichtigsten Bestäuber weltweit schrumpft augenscheinlich enorm in seiner Population. Aber wieso sterben so viele Bienenvölker?
Diese Frage lässt sich nicht leicht beantworten, da man davon ausgeht, dass mehrere Faktoren hier zusammenwirken. Verschiedene Krankheitserreger und das Wegbrechen von Nahrung und Lebensräumen durch die industrielle Landwirtschaft mit Pestizideinsätzen und Monokulturen oder durch Luftverschmutzung und Klimawandel sind dabei die bedeutendsten Faktoren. Von 580 Wildbienenarten in Deutschland ist mehr als die Hälfte vom Aussterben bedroht. Aber auch die Honigbienenpopulation erleidet Verluste. Und das obwohl die Zahl der Imker mit Bienenvölkern weltweit zunimmt. Man muss jedoch bei Wild- und Honigbienen in den Faktoren des Aussterbens unterscheiden.
Honigbienen finden häufig nicht genug Nahrung und sind anfälliger für Krankheiten als Wildbienen. Allerdings haben Honigbienen ein ausgeprägteres Sozialsystem, wodurch sie bestimmte Ausfälle oder den Verlust einzelner Bienen kompensieren können, ohne dass das Bienenvolk erhebliche Schäden erleidet. Auch mit den meisten Pestiziden haben die Honigbienen keinerlei Probleme, da diese speziell getestet werden und häufig nur zugelassen werden, wenn sie für Honigbienen unschädlich sind.
Wildbienen haben mehr Schwierigkeiten. Sie haben sehr spezifische Ansprüche an ihren Lebensraum, vor allem an den Nistort, das Nistmaterial und die Nahrungspflanzen, da ihre Entwicklungsstadien teilweise über Monate in einer Niströhre liegen. Dass diese Ansprüche nicht erfüllt werden können, liegt unter anderem an der Versiegelung von Landschaftsräumen durch die Ausweitung von Wohn- und Gewerbegebieten, durch die Verbreiterung von Straßen und vielem mehr. Zudem sind viele, für Honigbienen unschädliche Pestizide für Wildbienen trotzdem schädlich. Durch ihr nicht ganz so ausgeprägtes Sozialsystem fällt es den Wildbienen schwer, Verluste auszugleichen. Daher sterben Wildbienenvölker wesentlich häufiger aus als Honigbienenvölker.
Was können wir also tun, um den Bienen zu helfen? Die Landschaften müssen wieder bienenfreundlicher gestaltet werden und die Landwirtschaft muss nachhaltiger werden, um die rund 80 Prozent der samen- und fruchtbildenden Nutzpflanzen, die es nur dank der eifrigen Nützlinge gibt, zu erhalten.
Wir als Einzelpersonen können auf unserem Balkon oder in unserem Garten anfangen und es für Bienen schönmachen. Blumen machen den Garten nicht nur für uns attraktiver. Aber auch mit den folgenden DIYs können wir unseren Garten für Bienen attraktiver gestalten.
Ein Insektenhotel für den heimischen Garten:
1. Baumaterial:
Am besten eignet sich gut abgelagertes, trockenes einheimisches Hartholz. Zapfen, Ziegel usw. eignen sich nicht, denn Wildbienen lieben es trocken und warm.
2. Bearbeitung:
Die Löcher mit einem Durchmesser von 3-10 mm senkrecht zur Maserung ins Längsholz bohren und anschließend glattschleifen, damit die Bienen sich nicht an den Flügel verletzen.
3. Das Insektenhotel sonnig und möglichst wind- und wettergeschützt und nicht bodennah oder baumelnd anbringen. Auch über den Winter sollte das Insektenhotel am selben Ort bleiben.
Und eine schöne Bienentränke:

- Nehmt euch ein flaches und wetterfestes Gefäß und sammelt ein paar Naturmaterialien wie Steine, Stöcke, Zapfen und Moos. Etwas einfacher geht es auch mit Murmeln.
- Legt die Materialien in das Gefäß. Hier könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen.
- Füllt die Tränke mit Wasser auf und stellt sie an einem festen und gut sichtbaren Ort auf.
Wichtig:
- Am besten möglichst wenig offene Wasserflächen um zu verhindern, dass die Bienen ertrinken.
- Regelmäßig Wasser nachfüllen.