Bereits in den letzten Jahren haben wir Tierheime und Tierschützende in der Ostukraine unterstützt. Im Osten des Landes ist nie vollkommene Ruhe eingekehrt. Nun haben wir unsere Hilfe ausgeweitet, wie auch die Not im Land sich ausgeweitet hat. Gemeinsam mit unserem Partnerverein PAWU (Protect Animals with us e.V.) versuchen wir den Tieren und Tierschützern und Tierschützerinnen vor Ort so gut es geht zu helfen.
Bereits zu Beginn des Krieges konnten wir den Tierheimen in Lugansk, Donetsk, Dimitrov, Zhovty Wody und Kiew Spenden zur Verfügung stellen, die vor allem für den Kauf von Futter und Medikamenten genutzt wurden. Das Futter für Hunde und Katzen wird in den ukrainischen Tierheimen von jeher selbst gekocht, da das viel günstiger ist als fertiges Futter zu kaufen. Doch auch die Zutaten für den selbstgemachten Futterbrei – Getreide, Brot- und Fleischreste – sind durch die katastrophale Versorgungslage im Land unglaublich teuer geworden. Wir sind glücklich, dass wir mit den Spenden aus unserem Katastrophenfonds wenigstens einen Teil der Versorgung für die Tierheimtiere sichern konnten.
Katastrophale Lage im Osten des Landes
Besonders schwer getroffen hat es die Tierheime im Osten der Ukraine. Seit sich der russische Angriff vor allem auf die Region um Donezk und Lugansk konzentriert, ist die Lage für die Tierschützer und ihre Vierbeiner dort kritisch.
800 Hunde sind momentan im Tierheim PIF in Donezk und ständig kommen neue Tiere aus schwer umkämpften Gebieten wie Mariupol, Gorlovka oder Jasinowata dazu. Im Tierheim hört man die Anschläge ständig, das Wasser reicht gerade einmal zum Trinken und Kochen. Den Tierschützern und Tierschützerinnen bricht es das Herz, dass nicht alle Tiere aufgenommen werden können, aber es gibt im Tierheim einfach zu wenige Helfende und die Versorgung für noch mehr Tiere kann nicht gewährleistet werden. PIF versucht auch, die Tierschützer in Mariupol zu unterstützen – momentan einer der schlimmsten Orte in der Ukraine für Mensch und Tier…
Auch das Gebiet um Lugansk herum ist zum Teil schwer umkämpft oder zerstört. Es ist eine humanitäre Katastrophe für Mensch und Tier. Die Futter- und Medikamentenversorgung ist durchgängig sehr schlecht und die Tiere im Tierheim „Give a paw“ müssen mehr als je zuvor mit dem Allernötigsten auskommen. Im Gebiet Lugansk und den angrenzenden Gemeinden gibt es sehr viele verlassene und verletzte Tiere, um die sich nur wenige Tierschützer und Tierschützerinnen kümmern können.
Dimitrov, in der Nähe von Donezk, stand lange unter Beschuss. Das Tierheim ist bislang glimpflich davongekommen. Einige der Tiere konnten bereits zu Beginn des russischen Angriffs außer Landes oder in sichere Gebiete vermittelt werden.
Das Katzenheim in Kiew – eines der größten Tierheime für Katzen in der Ukraine – hat Glück und steckt bisher noch nicht in größeren Nöten. Doch sobald man sich die Situation in den Vororten der Hauptstadt ansieht, wird die Verwüstung und das Leid des Krieges deutlich. Das Elend ist allgegenwärtig. Das Tierheim Borodianka, in der Nähe von Kiew, beherbergte485 Hunde, versorgte sie und gab ihnen ein Zuhause. Dann kam der Krieg in die Stadt und alle Hunde waren vier Wochen lang von der Außenwelt und Versorgung abgeschnitten. Nur knapp 200 Tiere lebten noch, als Helfende vor einigen Wochen zurückkehren konnten.
Der Krieg in der Ukraine zeigt einmal mehr, dass unsere Solidarität und Tierliebe nicht an Landesgrenzen enden darf. Die Tierschützerinnen und Tierschützer, die mutig in der Ukraine bleiben, um ihr Tier zu versorgen benötigen unsere Hilfe.
Doch auch hier in Deutschland möchten wir geflüchtete Menschen und Tieren aus der Ukraine bestmöglich unterstützen. Deshalb haben wir das Angebot unseres Tierarztmobils in Bonn ausgeweitet: Nun können dort auch die Haustiere ukrainischer Geflüchteter geimpft werden.
Unsere Hilfe wird weitergehen. Wir hoffen zwar, dass sich die Situation in der Ukraine bald entspannt, werden jedoch weiterhin Unterstützung leisten, wo sie gebraucht wird.
Um weiteren Notfällen zur Seite zu stehen, sind auch wir auf Hilfe angewiesen: auf Ihre Hilfe! Wenn Sie uns beim Bekämpfen von Tierleid in Katastrophenfällen unterstützen möchten, können Sie hier spenden. Wir bedanken uns für jede Unterstützung!
Alle Informationen zu dem Katastrophenfonds finden Sie hier.