Spitzmausbeutelratten - so klein und doch so wenig Haustier
Diese kleinen Nager bringen scheinbar alles, was sich ihre Besitzer wünschen könnten. Sie sehen interessant aus, sind klein und niedlich und so schwer zu halten können die doch auch nicht sein, oder?
Doch selbst ehemalige Halter berichten von Geschichten, die nichts für schwache Nerven sind. Eine Besitzerin schreibt: „aber sowas kann passieren, wenn man sich Tiere holt, die meiner Meinung nach überhaupt nicht für den Otto-Normal-Bürger geeignet sind.“
Aber wieso? Nun ja, Streifengrasmäuse können manchmal schon ziemlich aggressiv untereinander sein. Sollen sie zusammen in ihr neues Zuhause ziehen, kann es schnell passieren, dass der Halter etwas falsch macht, denn so ein Mäuseumzug ist nicht leicht durchzuführen. Und dann kann es zu Streitereien unter den Mäusen kommen, die schlimme Verletzungen oder sogar im schlimmsten Fall den Tod der Tiere zur Folge haben können. Ein weiterer Grund für dieses Verhalten kann zum Beispiel die Geschlechtsreife sein, aber die lässt sich nur durch eine riskante Kastration verhindern. Wer glaubt, wenn er einen ordnungsgemäßen Umzug und eine Kastration hinter sich hat, muss er mit keinen weiteren Streitereien rechnen, der liegt daneben. Denn oft kommt es auch zu Anfeindungen ohne für Menschen ersichtlichen Grund. Und es will wohl niemand morgens aufstehen, um nach seinen Liebligen zu sehen und plötzlich ein Schlachtfeld vorfinden, im schlimmsten Fall mit verletzten oder toten Mäusen.
Und dann gilt es die Nager zu trennen. Doch so einfach ist das gar nicht, denn dann muss ein weiteres Terrarium für viel Geld her, und da Streifengrasmäuse in der Natur in großen Gruppen zusammenleben, ist es mit einer bloßen Trennung der Streithähne noch nicht getan. Denn die getrennte Maus will schließlich neue, und hoffentlich freundliche Artgenossen bei sich haben. Und bei der Auswahl ist immer noch Vorsicht geboten, denn ob sich getrennte Maus mit dem neuen Mitbewohner versteht, ist wieder eine andere Frage.
Dabei sollte man aber bedenken, dass Streifengrasmäuse Nachwuchs mit bis zu 12 Jungen auf einmal bekommen, also müssen alle kastriert werden, was bei einer Gruppe auch teuer werden kann. Denn auch wenn dem Halter beim Kauf versichert wird, es seien ausschließlich Männchen oder Weibchen, wer weiß ob das wirklich stimmt? Da prüft man es besser vorher bei einem Tierarzt, bevor man plötzlich einen Wurf mit 12 kleinen Mäuschen vor sich hat.
Aber wie sollten Gehege dieser Tiere überhaupt aussehen? Möglichkeiten zum Buddeln und Graben, sichere Rückzugsorte und Beschäftigungsmöglichkeiten und eine Temperatur von 25 Grad sind Pflicht, und auch wenn sich das nicht nach besonders viel anhört, kann man hier im Falle von Streitigkeiten das alles mal zwei oder drei rechnen.
Mit diesen Haustieren kann es also schon mal teuer für den Besitzer oder sogar blutig und tödlich für die Tiere selbst werden. Und ist all der Aufwand und die Angst vor Streitereien wirklich das interessante gestreifte Aussehen wert? Wir sagen Nein. Denn es gibt genügend geeignetere Haustiere, die sich häufig in nichts als dem einfacheren Verhalten und dem Muster unterscheiden. Wieso also dem ganzen Stress aussetzen?
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