Kein Trekking mit Kamelen, Eseln oder Pferden
Wer trägt schon gerne den schweren Rucksack mit dem Proviant oder der Ausrüstung? Und dann noch einen steilen Berg hinauf? Wie gut, dass es im Urlaub oft liebe Tiere gibt, die das für uns übernehmen, nicht wahr?
Die Antwort lautet: Nein. Ein kleiner Ausflug mit Pferden, Eseln oder Kamelen hört sich zunächst ganz nett an und peppt den Urlaub für die meisten ordentlich auf - da hat man zuhause ja was zu erzählen. Doch auch hier ist höchste Vorsicht geboten: zu oft müssen die Tiere den ganzen Tag schwere Lasten tragen oder stundenlang in der prallen Sonne stehen, wo sie auf den nächsten Kunden warten müssen. Das schädigt oft ihren Rücken - wenn Sitz oder Satteldecke nicht richtig angebracht sind, kann das zu offenen Wunden führen, die schnell behandelt werden müssen - doch meist bleibt nicht einmal Zeit für eine Pause. Auch die Gelenke und nicht zuletzt ihre Gefühle leiden darunter. In besonders schlimmen Fällen werden die Tiere von klein auf durch Gewalt gefügig gemacht.
Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt solche Angebote deshalb ganz links liegen. Wer seinen Urlaub dennoch unbedingt mit Tieren verzieren möchte, der sollte sowohl die Anbieter, als auch ihre Schützlinge genauestens unter die Lupe nehmen. Außerdem sollte man deutlich machen, dass man nur zahlt, wenn die Tiere gut behandelt werden.
Versteckte Tierqual: Nicht nur im Ausland
Aber diese Angebote gibt es ja nur im weit entfernten Ausland, richtig? Schon wieder falsch. Auch hier in Deutschland lassen sich zahlreiche Angebote für eine Eselwanderung oder ähnliches finden. Auch hier tummeln sich unter den Anbietern zahlreiche „schwarze Schafe“. Vor allem der ein oder andere deutsche Berg kann mithilfe eines Esels erklommen werden. Auch kann man mit den süßen Begleitern zu diversen Burgen gelangen. Oft wird dies speziell für Kinder angeboten. Dabei gibt es in der Regel ein Maximalgewicht, doch auch das ist schon überaus anstrengend für die Tiere, die mehrmals am Tag steile und teilweise unwegsame Routen zurücklegen müssen.
Wie steht es eigentlich mit einer Kutschfahrt in Ihrem Lieblingsstädtchen? Vor allem in der Weihnachtszeit steigen Angebote für „romantische Kutschfahrten durch die Stadt“. Dabei ist sie zwar CO2-effizienter als der SUV in der Innenstadt oder so mancher Dienstwagen eines Ministers. Aber inzwischen haben Pferde als Fortbewegungsmittel in Städten wirklich ausgedient, denn das Fluchttier Pferd ist im Stadtverkehr unnötigem Stress und Gefahren ausgesetzt. Und wie romantisch kann so eine Fahrt wirklich sein, wenn dabei Tiere gequält oder verletzt werden? Allzu oft gibt es immer noch Meldungen über Unfälle mit Pferden in der Stadt. Dort gehören die Vierbeiner auch nicht hin; als Tierfreund nimmt man also besser auch von diesen Angeboten Abstand.
Ob Esel, Kamel oder Pferd: den ganzen Tag Touristen durch die Gegend zu schleppen ist qualvoll und für einen Tierfreund nicht zu verantworten. Weder in der Nähe noch in der Ferne.