Mit Kastrationen für die Streuner von Gran Canaria – Ein Projekt mit Arycan e.V.
Eine Tierärztin für die Streuner
Seit September 2015 kastriert nun eine von uns finanzierte Tierärztin unter der Leitung von Arycan die Katzen und Hunde der Insel, darunter sowohl herrenlose Tiere als auch Hunde im Tierheim der Insel. Im ersten Jahr konnten schon 1369 Tiere kastriert werden, unzählige Tiere wurden außerdem zusätzlich medizinisch behandelt.
Die Kastrationen werden im Tierheim „Albergue Insular de Animales“ in Las Palmas durchgeführt. Das einzige städtische Tierheim der Insel ist mit über 400 Tieren mehr als überfüllt. Die Zwinger sind bis auf den letzten Platz gefüllt, manche sogar darüber hinaus. Aktuell nimmt das Tierheim etwa 4500 Tiere pro Jahr auf. Doch die Zahl der ausgesetzten Haustiere auf der Insel wird auf 10.000 Tiere pro Jahr geschätzt. Im Schnitt kommen jeden Wochentag 30 Hunde in das Tierheim. Anders als in Deutschland wurden im Tierheim in der Vergangenheit auch gesunde, verträgliche Hunde bei Überfüllung (was der Dauerzustand ist) eingeschläfert. Deshalb sind die Kastrationen von Straßenhunden und Streunerkatzen so wichtig, um die Anzahl der Tiere und somit ihr Leid auf der Insel dauerhaft zu reduzieren. Unser Projekt mit Arycan sorgt dafür, dass kein Hund mehr unkastriert in ein neues Zuhause vermittelt wird. So wird die gewollte oder ungewollte Nachzucht verhindert und langfristig die Zahl der Hunde auf vertretbare Weise gesenkt. Das Ziel ist, dass in dem Tierheim bald kein Hund mehr ohne medizinischen Grund eingeschläfert werden muss.
Auch Streunerkatzen werden behandelt
Ausgesetzte Katzen kommen selten in das Tierheim in Las Palmas. Sie bleiben auf den Straßen und sterben dort, weil sie verhungern, krank oder überfahren werden oder schaffen es sich irgendwie durchzuschlagen und vermehren sich dann massenhaft weiter. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, wurden die Streunerkatzen der Insel in Kolonien eingeteilt, die jetzt nach und nach in kleineren Kampagnen kastriert werden. Die Katzenkolonien werden jedoch nicht nur kastriert und wieder ausgesetzt, sondern durch Privatpersonen gefüttert und betreut. So werden Katzen, die neu zu den Kolonien kommen schnell bemerkt und dann auch kastriert, damit die Kolonie höchstens noch durch Zuwanderung und nicht mehr durch Vermehrung wächst. Schon in vielen Gebieten funktioniert das Prinzip und führt zu einer überschaubaren Anzahl gesunder Straßenkatzen.
Politische Arbeit
Doch Arycan organisiert nicht nur die überaus wichtige Arbeit der Kastration der Tiere, sondern setzt sich auch dafür ein das Problem ganzheitlich zu lösen. Dafür arbeitet Arycan eng mit der Inselregierung von Gran Canaria zusammen. Dank der harten Arbeit in der letzten Zeit konnten schon große Erfolge erzielt werden. Die Inselregierung entschied einen sogenannten Haustierplan zu erstellen, der dafür sorgen soll, dass Haustiere auf Gran Canaria in Zukunft besser behandelt und versorgt werden sollen. Der Plan schließt auch das Tierheim mit ein, welches dadurch eine neue Leitung bekam, die für dringend benötigte strukturelle und bauliche Änderungen sorgt. Außerdem kooperiert Arycan mit der Universität für Veterinärmedizin in Las Palmas. Es werden Kurse angeboten, bei denen Studenten lernen Kastrationskampagnen durchzuführen. Die Studenten nehmen danach an den Kampagnen teil, wodurch deutlich mehr Tiere kastriert werden können.
Doch auch die Aufklärung der Kleinsten auf Gran Canaria kommt nicht zu kurz, schließlich sind sie die zukünftigen Tierhalter. Daher ist es umso wichtiger, dass den Kindern bereits der Wert eines Tieres vermittelt wird. Hierfür hält Arycan Vorträge an Schulen zum richtigen Umgang mit Haustieren. Die bisherigen Erfolge bestätigen uns, dass der Ansatz den wir zusammen mit Arycan auf Gran Canaria verfolgen der richtige Weg ist, um das Tierelend auf der Insel nachhaltig zu verringern. Diese Erfolge konnten nur erzielt werden dank des Einsatzes von Arycan und insbesondere der Vorsitzenden Andrea Hansen und unserer Tierärztin, die sich mit Herzblut für die Tiere einsetzen und unerschütterlich für ein würdiges Leben für die Streuner der Insel kämpfen.
Für das Kastrationsprojekt auf Gran Canaria können Sie hier spenden!
Update
Seit zweieinhalb Jahren kastriert unsere Tierärztin nun täglich Hunde und Katzen der Insel. Über 3500 Tiere konnte sie schon kastrieren und so ihre unkontrollierte Fortpflanzung verhindern.
Gleichzeitig setzt sich Andrea Hansen weiterhin auf politischer Ebene für die Straßentiere ein. Durch ihr Engagement konnte schon einiges erreicht werden: Die Inselregierung stellte ein Plan zum Umgang mit Haustieren auf und wichtige Gemeinden unterstützen bei der Registrierung, Versorgung und Kastration der Straßenkatzen.
Aufgrund des Erfolges, der in den letzten Jahren der Zusammenarbeit zu beobachten ist, hat der ETN beschlossen diese noch zu intensivieren. Eine Tierärztin wird für zwei weitere Jahre durch den ETN finanziert, sodass sie ihre wichtige Arbeit fortsetzen kann. Zusätzlich wird Andrea Hansen als Koordinatorin für uns vor Ort tätig sein.
Da der Ansatz von Arycan zur Bekämpfung des Leids der Straßentiere auf Gran Canaria so erfolgreich ist, soll dieser nun auch den Tieren auf Teneriffa helfen, denn das Leid der Straßentiere ist dort ebenso groß. Frau Hansen wird uns dabei tatkräftig unterstützen.
Wir freuen uns auf die weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit!