Einsatz 

 für 

 Exotische Tiere 

Kapuzineräffchen - Stars der Leinwand

Indiana Jones, Outbreak, Hangover – taucht in einem Hollywoodfilm ein Äffchen auf, so handelt es sich in den meisten Fällen um einen Kapuzineraffen. Klein, süß, intelligent und äußerst geschickt – wenn diese lustigen Tierchen sich schon so wunderbar als Schauspieler eignen, dann doch ganz sicher auch wunderbar als exotisches Haustier, oder etwa nicht?

Leider sind die vorwitzigen Äffchen nicht ganz so lustig und harmlos in der Handhabung, wie uns das Hollywood vielleicht glauben macht – denn Kapuzineraffen sind so intelligent wie Menschenaffen und Kleinkinder, sind unfassbar sozial, und es gewöhnt, in der freien Wildbahn in den Wäldern Südamerikas auch die härteste Nuss aufzuknacken – gerne unter Zuhilfename von Steinwerkzeugen.

Eignet sich so ein Tier auch nur im Geringsten als Haustier? Ganz klar: NEIN! Denn für uns Menschen ist es kaum möglich, den Ansprüchen der Kapuzineraffen nachzukommen – und das hat in vielen Fällen auch sehr unangenehme Folgen für den Menschen (und das Inventar).

Die hochintelligenten Tiere werden ihren Müttern schon als Baby weggenommen, um sie überhaupt an den Menschen gewöhnen zu können. Das ist sowohl für das Baby, als auch für die Mutter und Gruppe traumatisch – denn Kapuzineraffen sind hochsoziale Tiere, bei denen sich die ganze Gruppe um Nachkommen kümmert. Darum sterben in freier Wildbahn auch immer erwachsene Tiere, bei dem Versuch die Babys vor Wilderern zu beschützen. Das ist natürlich nicht nur bei Kapuzineraffen der Fall – für 1 Tier in Gefangenschaft sind im Schnitt 5 Tiere gestorben.

Doch auch, wenn das Baby von klein auf beim Menschen aufwächst, kann man ihnen nicht gerecht werden. Ihre hohe Intelligenz erfordert eine ständige Beschäftigung mit dem Tier, und laufend neue Anreize, sonst entwickeln die Tiere Verhaltensstörungen – und das selbst wenn sie mit anderen Kapuzineraffen gemeinsam gehalten werden! Aber das ist nicht das einzige Problem – da Kapuzineraffen so unfassbar geschickt sind, ist nichts vor ihren flinken Händen sicher, und sie nehmen alles auseinander, was sie in die Finger bekommen können. Hier ist also nicht nur die Herausforderung, die Tiere vom Ausbüchsen abzuhalten, sondern auch das eigene Inventar vor den Tieren zu schützen.

Außerdem gehören auch Kapuzineraffen zu den Tieren, die „Urin-waschen“ – die Tiere pinkeln sich dabei auf die Handflächen und verreiben den Urin unter den Füßen und auch im Fell.   Das ist für den Gruppengeruch super, aber für Menschen ist es kein besonders schöner Geruch wenn die Möbel mit den Pipi-Händen der Äffchen beschmiert wurden.  

Und schon haben wir direkt das nächste – für den Menschen unangenehme - Problem: Kapuzineraffen sind stark, haben beeindruckende Eckzähne, und sind auch untereinander nicht besonders zimperlich. Warum sollten sie mit dem Menschen anders umgehen? Schon das natürliche Verhalten der Tiere kann also für den Menschen zu Verletzungen führen, ein frustrierter und verhaltensgestörter Kapuzineraffe wird erst recht gefährlich. Und so wollen unbedachte BesitzerInnen Kapuzineraffen oft wieder abgegeben, sobald sie nicht mehr klein und süß sind. So gibt es in Amerika, wo besonders viele Affen in Privathaushalten leben, bereits Auffangstationen nur für diese Fälle. Doch auch hier werden die Tiere nicht glücklich….

Denn wurde ein Tier  - das gilt für alle Säugetiere, nicht nur Kapuzineraffen - vom Menschen aufgezogen, kann es nicht später einfach mit anderen Tieren der gleichen Art eine Gruppe bilden! Säugetiere lernen – wie auch wir Menschen – Sprache, Gestik und Verhaltensweisen erst durch den Kontakt mit Artgenossen. Das heißt, dass Kapuzineraffen, die bei Menschen aufgewachsen sind, andere Kapuziner einfach nicht richtig verstehen können. Ein unfassbar traumatischer und frustrierender Zustand für die hochintelligenten und sensiblen Tiere. Und so werden Kapuziner, die vom Menschen im Erwachsenenalter abgeschoben werden und in Kapuzinergruppen landen, sehr früh krank werden und sterben meist früh nach einem kurzen Leben voller Qual.

Kurz und knapp: Kapuzineraffen sind keine Haustiere, sondern anspruchsvolle und teils gefährliche Wildtiere, die in den Regenwald gehören! Wer dieser Tiere toll findet, tut ihnen das Leid nicht an!

 

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Foto: shutterstock.com / Ondrej Prosicky

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