Gemeinsam für die Streuner von Gran Canaria
Gemeinsam erreicht man mehr, das wissen wir alle, doch nichtsdestotrotz ist es besonders im Tierschutz oft so, dass jeder sein eigenes Süppchen braut. Das ist nicht nur hier in Deutschland so, sondern ebenso in vielen anderen Ländern. Das hat offensichtlich nichts mit der Größe des Gebietes zu tun, denn auch auf der verhältnismäßig kleinen Insel Gran Canaria gibt es eine Vielzahl an Tierschutzvereinen und jeder setzt sich für seine Sache ein, bis jetzt!
Wie bereits in der letzten Respektiere (Ausgabe 1/2018) berichtet, soll es ein neues Gesetz auf Gran Canaria geben für den Schutz von Tieren geben. Der vorliegende Gesetzesentwurf wurde mit Tierschützern zusammen ausgebarbeitet und enthält wichtige Punkte wie die Kennzeichnungspflicht, die Kastrationspflicht von Tieren aus allen Aufnahmestationen, das Verbot von Tierkämpfen und der Schutz der Jagdhunde.
Und ausgerechnet die beiden letzten Punkte sorgen nun dafür, dass das Inkrafttreten des neuen Gesetztes scheitern könnte, denn die Lobby der Hahnenkämpfe und der Jagdhunde ist auf den Kanaren enorm stark. Hahnenkämpfe haben dort eine lange Tradition, wobei es im Grunde nur abscheuliche Tierquälerei ist: Den Hähnen werden für die Kämpfe Lederbänder mit Messern um die Beine gebunden mit denen sie sich gegenseitig aufschlitzen. Ebenso setzen sich die Jäger vehement gegen mehr Schutz ihrer Hunde ein, wobei dieser bitter nötig ist, denn Jahr für Jahr werden unzählige zumeist Podencos gequält und anschließend im besten Fall ausgesetzt, oft jedoch grausam getötet.
Das Scheitern des Gesetzes wäre eine Katastrophe, vor allem für die Streuner der Insel. Um dieses zu verhindern haben die Tierschützer der Insel entschieden sich zusammen zu schließen und gründeten die Föderation FAUDA. Unsere Projektkoordinatorin ist Vorstandsmitglied der Föderation und hauptverantwortlich für massive Kastrationen. Gemeinsam kämpfen die Tierschützer nun für das Gesetz, indem sie bei Behörden vorsprechen, mit Politikern und anderen Interessensvertretern verhandeln und eine Petition gestartet haben. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Kanarische Regierung entscheidet.
Doch auch neben dieser enorm wichtigen politischen Arbeit läuft unser Kastrationsprogramm mit unserem Partner Arycan stetig weiter. Neben den täglichen Kastrationen im Tierheim werden auch immer mehr Kastrationstage in anderen Gemeinden durchgeführt. Der Bedarf ist groß und es mangelt auch nicht an Personal, denn das Engagement von Tierärzten und freiwilligen Helfern ist groß, dennoch können die Kastrationen nur an einem Tag durchgeführt werden, da für weitere Tage das Material fehlt. Für zwei oder mehrtägige Kastrationsaktionen werden mindestens doppelt so viele Katzenfallen, Transportboxen und Besteck für die Operationen benötigt wie vorhanden sind.
Jedoch würde die Arbeit durch längere Aktionen deutlich effektiver werden, da der Auf- und Abbau des provisorischen OPs sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Insbesondere die Anzahl der Katzenfallen ist ausschlaggebend für die Aktionen, da viele der Katzen sich nicht leicht einfangen lassen. Oft müssen die Fallen längerfristig an einem Ort aufgestellt werden, bis sich auch noch die letzte unkastrierte Katze hineinwagt.
Von daher sind wir für unser Kastrationsprojekt auf Gran Canaria auf Spenden angewiesen, um Katzenfallen und weiteres OP-Material kaufen zu können. Bitte unterstützen Sie dieses wichtige Projekt mit Ihrer Spende über unser Spendenformular hier oder an:
Europäischer Tier- und Naturschutz e.V.
Kreissparkasse Köln
IBAN: DE22 3705 0299 0007 0070 06
BIC: COKSDE33XXX
Verwendungszweck: Gran Canaria